Der Zahnarzt und Visionär Dr. A.C. Fones erkennt früh, dass er an seiner Seite eine sehr gut ausgebildete Kraft benötigt. Er gründet 1913 (!) die erste Dental Hygienist-Schule in Bridgeport. Nur so ist er gewiß, den steigenden Anforderungen an die Reinigung von Zähnen, Zahnfleischtaschen und Gingiva bei seinen Patienten gerecht werden zu können.
Grundvoraussetzung für eine heutige Ausbildung zur Dentalhygienikerin ist auf Grund der doch sehr hohen Anforderungen das Abitur. In vielen Ländern erreichen die Frauen nach drei Jahren also 6 Semestern den Bachelor. Einzig in der Schweiz endet die Ausbildung in einem Diplom. Wenn man ein wenig im Internet stöbert, dann sieht man, dass es inzwischen auch Promovierte und selbst habilitierte Dentalhygienikerinnen gibt.
So ist es in einem gewissen Maße verständlich, wenn man sich in Deutschland für einen absoluten Sonderweg entschieden hat: eine Dentalhygienikerin „soft“ nur über eine reine Fortbildung innerhalb der Zahnärztekammern. Das hat verschiedene Vorteile für die Zahnärzte:
- Die fortbildungswilligen Angestellten bleiben in der Regel weiter der Praxis eng verbunden.
- Der Einfluß der „Chefs“ ist ständig vorhanden. Daher bleiben die finanziellen Ansprüche der Dentalhygienikerinnen maßvoll. Eine über die zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) fortgebildete Dentalhygienikerin verdient nur den Bruchteil einer im Ausland examinierten und staatlich Anerkannten.
- Es gibt keine staatliche Anerkennung dieses Berufes. Dementsprechend unterscheiden sich die Ausbildung von Kammer zu Kammer ein wenig. Man kann die Ansprüche auch noch weiter herunterschrauben! (Karl-Häupl-Institut, Düsseldorf). So gibt es auch keine europäische/internationale Vernetzung.
- Man kann als „Deutsche Gesellschaft für Parodontologie“ in der „EFP (European Federation of Periodontology)“ Mitglied sein und stark auftreten. Die dort geforderten Ausbildungskriterien 180ECTS nach EU- Norm für eine Dentalhygienikerin aber weiter mißachten.
- Man kann behaupten, dass es in Deutschland keinen Bedarf für besser ausgebildete Kräfte an der Seite eines Zahnarztes bedarf, aber gleichzeitig die Tür für „oberflächliche“ Behandlung öffnen, indem man Hilfskräften zugesteht, nur die „erreichbaren“(!!) Beläge zu entfernen.
- Den Kollegen öffnet man die Tür ganz weit, indem man Ihnen in der „Richtlinie für Parodontologie“ durch die Worte „falls notwendig“ suggeriert, dass nach einer wie auch immer gearteten Erstbehandlung durch den Zahnarzt alles gut sei!
Der deutsche isolierte Weg zur Dentalhygienikerin ist für die Angestellten deutlich komplizierter und abweisender. Eine zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) kann ihr Examen ablegen, danach muß sie ein Jahr Praxistätigkeit nachweisen, bevor sich sich zur zahnmedizinischen Prophylaxeassistentin (ZMP) forbilden kann, wieder ein Jahr Praxistätigkeit und dann erst die Fortbildung zur Dentalhygienikerin (DH). Das ist ein langer Weg und kann schon mal bis zu 10 Jahren dauern!
Ein solch durchgehend kontrollierter Weg bietet sich für Mitglieder eines Berufstandes an, der Vorbehalte/Ängste gegenüber gut ausgebildeten Kräften hat.
Ein für die Fortbildung verantwortlicher Kollege behauptet, dass durch eine Hochschulausbildung von Dentalhygienikerinnen, die „Hoheit“ über die Mitarbeiter verlorengeht und er führt dann den „Patientenschutz“ an (MBZ 06 2015; Seite 22).
Ein anderer verweist auf die Situation in den USA und droht dann unmißverständlich mit Einkommensverlusten, falls die Dentalhygienikerin in größeren Zahlen in Deutschland tätig wird (ZM 106, Nr. 1 1B, 1.6.2016).
Die Folge ist, dass es zwar dem Namen nach Dentalhygienikerinnen gibt, aber nur etwa 400 (laut BZÄK).
Unter dieser Zahl versteckt sich auch eine hohe Zahl von Gast-Dentalhygienikerinnen, die im Ausland examiniert wurden!
Die Ausbildung mit einem Diplom in der Schweiz :
Die angehenden Dentalhygieniker/innen lernen in zwei Jahren Theorie und Praxis. Im dritten Jahr gehen sie dann zu ausgewählten Zahnärzten oder Institutionen (Krankenhäuser, Altenheime). Dort lernen sie die Anwendung ihres Wissen in der Praxis bei unterschiedlichsten Patienten. Erst nach Ablegen des Examens trifft sie auf normale niedergelassene Zahnärzte. Das führt mitunter zu Problemen.
Das kostet die Ausbildung z.B. am PSZN (Schweiz) Stand 2014:
Potenzialabklärung | CHF | 450,00 |
Semester à CHF 2000.00 | CHF | 8000,00 |
Bücher / Skripte / Kopien | CHF | 2000,00 |
Instrumente | CHF | 4500,00 |
Berufskleidung | CHF | 250,00 |
Diplomgebühren | CHF | 600,00 |
Registrierung SBFI | CHF | 130,00 |
Total | CHF | ca. 16 000,00 |
Hinzu kommen die Kosten für Kost und Logis für die ersten beiden Jahre. Im dritten Jahr bekommt die DH ein Gehalt.
Ihr Examen ist weltweit anerkannt und sie kann ohne Probleme in Deutschland arbeiten.
Das Wissen in und um die Parodontitis explodiert. Die Zahl der Erkrankten steigt weltweit. Der Zusammenhang zwischen Parodontitis und Co-Erkrankungen wird ständig deutlicher aufgezeigt.
Daher ist die Tendenz groß, die “ Dentalhygienikerin“ als ein Studium an der Fachhochschule zu etablieren. Die EU schlägt ein 180- ETCS Studium vor. So hätte die Dentalhygienikerin einen Bachelor-Abschluß. Ein Masterstudiengang und weitere Aufstiegsmöglichkeiten werden sich dann in Zukunft ergeben. In einigen Ländern wird es praktiziert. In den Niederlanden und der Schweiz kann sich eine DH in eigener Praxis niederlassen.
Fazit:
Die Ausbildung eines Zahnarztes dauert 5 Jahre.
„Fachzahnarzt für Parodontologie“ oder „DG Paro Spezialist“ durch die „DGParo“ (Deutsche Gesllschaft für Parodontologie) mit etwa 5000 Std. Zusatzausbildung oder „Fachzahnarzt für Parodontologie“ ( Uni Münster) zu werden, dauert. In Deutschland gibt es viel zu wenig Spezialisten.
Die Ausbildung zur Dentalhygienikerin dauert 3 Jahre. Sie kann sofort selbstständig ca. 1500 Stunden im Jahr Patienten behandeln!
Die moderne Ausbildung zur Dentalhygienikerin (DH) bringt diese um Jahre früher und deutlich preiswerter an den Patienten.
Die Kreis der jungen Menschen, die einen medizinischen Beruf ergreifen wollen, wird ganz erheblich erweitert. Dazu tragen sicher auch die finanziellen Möglichkeiten bei.
Das gilt auch für Männer. In den USA ist schon ein hoher Prozentsatz an männlichen Dentalhygienikern tätig!
Zusätzlich zu der modularen Ausbildung einzelner Kammern sollte ein staatlich anerkanntes Diplom oder ein Bachelorstudium (180 ECTS) an Fachhochschulen mit internationalen Standards in Deutschland eingeführt werden.
Der freie Markt sollte die Ausbildung und auch die Anzahl an DH regulieren. Hier liegt ein sehr großes Ausbildungspotential für einen international anerkannten Beruf vor.
Zitat: „Auf diese Weise wird hierzulande vielen jungen Frauen und Männern (!) ein staatlich anerkannter Abschluss in einem Beruf mit hervorragenden Zukunftsperspektiven verwehrt“, so Frau Gatermann (Zitat aus DDHV.de).
Dass der Beruf der DH selbst in Ländern wie den USA (ca. 150.000 DH) weiterhin enormen Bedarf an Nachwuchs hat, zeigt folgendes „Statement“ (2010):
(Zitat)„ According to the Bureau of US.Labour Statistics,” Employment of dental Hygienists is expected to grow 36 percent through 2018, which is much faster than the average of all occupations”(Zitatende).
Das Berufsbild der Dentalhygienikerin
Der niedergelassene amerikanische Zahnarzt und Visionär Alfred C. Fones gründet 1913 in Bridgeport/Connecticut/USA die erste Schule für Dentalhygienikerinnen. 2013 wurde weltweit der einhunderste Geburtstag der Dentalhygienikerin gefeiert.
Wo nicht? Das ist leicht zu erraten: in Deutschland!
Heute sind die Dentalhygienikerinnen international in 25 Ländern vertreten (siehe IFDH13).
Weltweit gibt es zur Zeit ca. 400.000 DH: etwa 150.000 in den USA (309,6 Mill. Einwohner), 14.000 in Kanada (34,1 Mill. Einwohner) und 2.200 in der Schweiz (7,8 Mill. Einwohner).
In Deutschland (81,8 Mill. Einwohner) hat dieses Berufsbild mit ca. 400 DH kaum Bedeutung.
Viele der hier arbeitenden DH haben ihr staatliches Diplom im Ausland erworben. Wenn man die Anzahl an DH der oben genannten 3 Länder in Beziehung zur jeweiligen Bevölkerungszahl setzt, dann fehlen in Deutschland (83 Millionen Einwohner) etwa 20.000 bis 30.000 Dentalhygienikerinnen.
Details über die Arbeit einer Dentalhygienikerin
Leider haben nach der DMS IV von 2006 doch sehr viele Patienten (ca. 12 Millionen) tiefere Taschen. Diese entstehen im Laufe von Jahren. Der Schweregrad einer Parodontitis ist abhängig von vielen Faktoren. Auch das ist nachlesbar im Internet.
Um in den Zahnfleischtaschen ohne Sicht nur nach Wissen und „gefühlt“ arbeiten zu können, um den BIOFILM zu beseitigen, muss man eine extrem (!) genaue Kenntnis z.B. der Anatomie der Wurzel haben.
In den Taschen ist die eine Seite, die Zahnwurzel, sehr hart und eventuell mit rauen Konkrementen bedeckt, die andere Seite aber ist hochsensibles Zahnfleisch mit großer Verletzungs- und Blutungsgefahr. Hier wird mit einseitig geschärften Curetten und Scalern, aber auch mit Ultraschall-Geräten in der Tiefe der Taschen blind, also nur nach Gefühl, gearbeitet.
Diese Kenntnis um die Anatomie der Zahnfleischtaschen haben nur der Zahnarzt und von der Ausbildung her, die Dentalhygienikerin.
Natürlich ist es sehr schön, wenn wir 15 000 ZMP und ZMF in Deutschland haben. Nur weiß man seit längerem, dass der BIOFILM in den Taschen sich nur wenig von einer guten Reinigung der erreichbaren (Bundeszahnärztekammer (BZÄK)) Zahnflächen beeindrucken lässt.14
Noch ein fiktives Szenario in Deutschland:
Ein Zahnarzt will oder muss wegen Zahnverlust ein oder mehrere Implantate setzen. Richtigerweise führt er eine „Erstbehandlung“ der Parodontitis durch. Möglicherweise operiert er auch. Er beseitigt Taschen, führt Knochenaufbau und Ähnliches durch. Sehr schön!
Und danach?
Die in den nächsten Jahren absolut notwendige regelmäßige Reinigung der Zähne, der subgingivalen Taschen und der neu gesetzten Implantate im RECALL oder unterstützende Parodontitis Therapie (UPT) wird meist nicht oder nicht sachgemäß durchgeführt.
Die leider immer noch vorhandenen subgingivalen Taschen (kleiner, aber immer noch da!) werden mangels Fachpersonal (nur 400 DH für 15-20 Millionen Patienten) nicht vom BIOFILM gereinigt.
So kann sich der BIOFILM weitgehend ungestört vermehren. Nach einem von verschiedenen Faktoren abhängigen Zeitraum kippt die Zusammensetzung der Bakterienarten in den Taschen Richtung erneuter Parodontitis. So wird mitunter nach 2-3 Jahren eine erneute „Erstbehandlung“ mit der Kasse abgerechnet.
Eine weitere deutsche Besonderheit!( ernst gemeint? der Autor)
Zitat aus DDHV- Journal 1/2015; Seite 20:
„In eigener Sache: …..ein… international renommierter Zahnarzt und spezialisierter Parodontologe meinte: die Deutschen schicken viele überflüssige Zahnärzte durch ein Zahnarztstudium von fünf Jahren (und 180.000 staatliche Euros) und anschließend durch die Spezialisierung zum Parodontologen, damit sie dann nach einem 3-jährigen Parodontitis-Studiengang die Arbeit einer „Diplom Dentalhygienikerin“ ausführen. Dies passiert nun immer öfter, wenn Zahnärzte für über 700 Euro das „PZR-Recall“ bei Privatpatienten übernehmen. Das ist kompletter Irrsinn, aber vielleicht als Arbeits-Beschaffungs-Programm zu sehen“ (Zitat Ende).
Allerdings habe ich von Patienten und Kollegen gehört, dass hier in Berlin angestellte Jungzahnärztinnen in MVZs das „RECALL oder UPT“ machen müssen. Könnte damit eine Diskussion zusammenhängen, dass angestellten Zahnärzten weniger bezahlt werden soll? Bekommen wir die „zahnärztliche DH“ durch die Hintertür? Einen Zahnarzt nach 10 Semestern Studium und eventueller Promotion und damit hohen Kosten für die Allgemeinheit, dann als DH einzusetzen, erscheint mir zumindestens „merkwürdig“.
Die besondere Tätigkeit einer Dentalhygienikerin

Der Bereich, den eine DH ganz besonders behandelt, ist der innerhalb des unteren Bereiches (siehe Abb.). Das ist der „subgingivale“ Bereich, der „unterhalb des Zahnfleischrandes“ liegt. Allgemein wird er auch „Zahnfleischtasche“ genannt. Hier ist ein einwurzeliger Zahn zu sehen.
Oben befindet sich die Krone, unten in den gelben Bereich des Knochens hinein die Wurzel. Im Vergleich zur linken gesunden Seite des Zahnes, wo das Zahnfleisch (rot) und der Knochen (gelb) an der Wurzel „anliegt“, zeigt die rechte erkrankte Seite ein abstehendes Zahnfleisch mit einer tiefen Tasche.
An der Zahnwurzel sieht man dunkle Ablagerungen (Konkremente). Diese und der Biofilm (grün) werden durch die DH mittels Ultraschall, Handinstrumenten wie Scalern und Curetten und mit Hilfe eines Pulverstrahlgerätes aus der Tasche entfernt
Nochmals: Eine DH bearbeitet den Bereich, den alle fortgebildeten Helferinnen in Deutschland bearbeiten plus dem Bereich unterhalb des Zahnfleisches.
Unten im Rechteck sieht man auch, dass der Knochen (gelb, gezackt) im Vergleich zur gesunden Seite links schon erheblich geschrumpft ist. Oberhalb sind alle Verbindungen zwischen Knochen und Wurzel zerstört. Da der Knochen über die Wurzel den Zahn in seinem Knochenfach hält und stabilisiert, ist verständlich, dass dieser Zahn Halteprobleme hat und eventuell bereits gelockert ist.
Die hochwertige Ausbildung der Dentalhygienikerin wird durch zwei Tätigkeitsschwerpunkte gerechtfertigt:
1) das subgingivale Scaling (SRP):
Unter subgingivalem Scaling versteht man die sorgfältige Entfernung des Inhalts der oben erwähnten Zahnfleischtaschen. Hierzu ist eine genaueste Kenntnis der anatomischen Gegebenheiten der verschiedenen Zahnwurzeloberflächen obsolet. Mit genormten Instrumenten, mit Ultraschallgeräten und Pulverstrahlgeräten mit besonderem Pulver (Glycin) wird die Reinigung der Taschen von Biofilm und Konkrementen vorgenommen. Siehe hier auch wikipedia: scaling and root planing .
2) das Recall:
Das Recall ist die Wiedereinberufung des Patienten nach einem mit dem Zahnarzt und der DH abgestimmten Zeitintervall. Denn je nach dem Schweregrad der parodontalen Erkrankung der Tasche heilt diese nicht sofort aus.
Eine Parodontitis kann nicht vollständig geheilt werden. Taschen und vor allem Bakterien bleiben ja in gewisser Form erhalten! Aber sie kann unter Kontrolle gehalten werden.15
Das „Recall“ ist seit langer Zeit untrennbar mit der Dentalhygienikerin verbunden
Nur ein regelmäßiges „Recall“ und das dabei vorgenommene „subgingivale Scaling“ durch die DH sichern den Langzeiterfolg der vom Zahnarzt vorgenommenen Diagnostik und Erstbehandlung bei Parodontitis.
Nochmal (sorry!):
Bei der zur Zeit herkömmlichen Prophylaxesitzung (durch ZMP, ZMF oder fortgebildete ZFA ausgeführt) wird meist nur der supragingivale Bereich bearbeitet.
Eine bereits (wieder) vorhandene Taschenentzündung oder Parodontitis wird nicht wie bei der Dentalhygienikerin grundlegend therapiert.
Ein Blick ins Ausland
In der mit Dentalhygienikerinnen gut versorgten Schweiz (7 Millionen Einwohner; ca. 2 200 DH) sieht man den Arbeitseinsatz bei einer Parodontitis so,
a) dass die Dentalhygienikerin schon bei der Befunderhebung und insbesondere der Initialbe-handlung weit über 80% der notwendigen Arbeiten erledigen kann.
b) im „Recall“ kann sie sogar über 90% der Behandlung übernehmen.16
Wie sieht die Arbeitsstunde einer DH aus?
Ein paar Punkte, die eine DH abarbeitet:
— medizinische Vorgeschichte gibt es neue Risiken, die bei der Behandlung beachtet werden müssen?
–genaue Betrachtung der Gingiva Krebsvorsorge (Raucher? Pfeife oder Zigarren?)
— gibt es Entzündungen? Re-Motivierung
— Taschentiefenmessung neue Aktivitäten (Entzündungen)
— Mundhygiene ok? Putzverhalten verändern?
— Zahnsteinentfernung gezielt
— BIOFILM- Entfernung vorsichtige, aber gründliche Instrumentierung
— Polieren der Zähne milde Polierpasten verwenden (XXX)
–Fluoridierung erzählen: warum/wieso
— weitere Maßnahmen Röntgen, Vitalität, empfindliche Zahnhälse, evtl. über weitere Therapien sprechen.
XXX das Ziel ist „sauber“, aber ohne wegschleifen von Dentin oder Schmelz. Auch nach 100 Recalls (20-40 Jahre) sollten keine größeren Verluste am Dentin sichtbar sein!!
DIAGRAMME

Die folgenden Diagramme zeigen die Entlastung eines Zahnarztes durch die Dentalhygienikerin bei der Parodontitisbehandlung.
Die Dentalhygienikerin und der Zahnarzt: ein modernes und echtes Prophylaxe-Team.
Ein kosteneffektives und echtes Vorbeugungsteam ist heutzutage nicht darstellbar ohne die hochqualifizierte, sehr geschickte und extrem gut ausgebildete Dentalhygienikerin.
Sie kann den Zahnarzt bei vielen Maßnahmen entlasten:
— dem Sammeln von zahnbezogenen Daten über den Patienten
— der Prophylaxe- und der Initialtherapie und selbst in der chirurgischen Phase
— aber vor allem in der Erhaltungstherapie (RECALL)
Eine „full time“ Dentalhygienikerin mit ca. 1.500 Arbeitsstunden pro Jahr kann Pflege und Erhaltung der Zähne für ca. 500 Patienten pro Jahr garantieren, wenn man von anfänglich 3- 4 RECALL-Sitzungen pro Jahr ausgeht.In manchen Ländern muss eine Dentalhygienikerin unter der Kontrolle eines Zahnarztes arbeiten. Andere Ländern drängen auf eine unabhängigere Berufsausübung. Hier seien in Europa die Schweiz und die Niederlande genannt.
Die Dentalhygienikerin und anderes Hilfspersonal kann von wirklich großer Hilfe für den Zahnarzt sein:
a) seien es Patienten mit aller Art von Prothetik
b) Senioren, die nicht in die Praxis kommen können
c) die Unterrichtung von Altersheimpersonal in der Pflege
des fixen und herausnehmbaren Zahnersatzes.
d) Auch die selbstständige Behandlung körperlich eingeschränkter, aber ansonsten gesunder Patienten ist möglich.
Darüber gibt es viele wissenschaftliche Arbeiten.
Nach der klinischen „Hamburg Studie von 1987 (CPITN)“ können rund
84 % der Bevölkerung (gesund oder mit leichter/mittlerer Parodontitis) von zahnärztlichem Hilfspersonal behandelt werden:
12% durch supragingivale Behandlung von ZMP/ ZMF /ZFA mit Fortbildung und
72% durch zusätzliche subgingivale Behandlung durch die hochqualifizierte Dentalhygienikerin!
Noch etwas zu den Senioren:
Keinesfalls darf Parodontitis als eine Krankheit des „älteren Menschen“ betrachtet werden! Sie kann in jedem Alter eines Patienten entstehen.
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Das RECALL/UPT ist nur denkbar mit einer Dentalhygienikerin.
Jeder der Versuche es anders zu machen, scheitert früher oder später.
Sei es, dass der Zahnarzt die Lust am „Kratzen“ (Prof. Dr. Benz, Vorstand in der Bundeszahnärztekammer) in den tiefen und zahlreichen Taschen der Patienten verliert, sei es dass die Patienten auf Grund der vermehrt auf die Parodontitis gerichtete Tätigkeit, die Praxis vermehrt aufsuchen.
Man fängt mit ein paar Stunden an und dann ist die Dentalhygienikerin plötzlich ausgebucht. Vor allem Patienten, die Implantate erhalten sollen, müssen quasi verpflichtet werden, das Recall/Upt einzuhalten.
Dass wir die Parodontitis nicht im Griff haben (Dr. Eßer, Vorstand der KZBV: 2015,; Spiegel online) kann auch der Laie erkennen: 63 Prozent der in Deutschland gesetzten Implantate leiden unter Mukositis oder Periimplantitis. Darauf können wir nicht stolz sein.
Weblinks
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http://www.pszn.ch/ausbildung.php
http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Was-wenn-die-Dentalhygiene-gar-keine-ist/story/16566365
http://de.wikipedia.org/wiki/Dentalhygieniker#Diplom_Dentalhygieniker
Deutscher Dentalhygienikerinnen Verband(DDHV): http://www.ddhv.de/
Deutsche Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen (DGDH): http://dgdh.de
International Federation of Dental Hygienists (IFDH): http://www.ifdh.org/
American Dental Hygienist Association: http://www.adha.org/
DH Ausbildung in der Schweiz: http://www.dental-education.ch/home/dh.asp
Schulen in den USA: http://www.allalliedhealthschools.com/faqs/dental_hygiene
Was ist so wichtig an der Tätigkeit der Dentalhygienikerin?
Dieses Schema zeigt, dass Bakterien durchaus mit parodontaler Gesundheit vereinbar sind (grüner Bereich). Bei der Tätigkeit einer Dentalhygienikerin in den Zahnfleischtaschen eines Patienten geht es nicht um totale Beseitigung der vorhandenen Bakterien. Das ist sowieso nicht möglich. Es geht um die Schwächung des roten, also Parodontitis verursachenden, Bereichs.
Die Vermehrung für ein Ingangsetzen ihrer für den Menschen schädlichen Programme geschieht erst im Verlauf von Zeit. Das ist der Grund für die lebenslange Wiederholung der Nachsorge [Recall oder UPT). Das ist allein die erfahrungsbasierte Einschätzung der Dentalhygienikerin, nach welcher Zeit das Taschenmilieu wieder in Richtung Parodontitis kippt.