Über mich und Erfahrungen mit DH

Was bringt einen Zahnarzt dazu, soviel Mühe für eine spezielle Website zum Thema Parodontitis aufzuwenden?

Meine Ausbildung in der Parodontitis habe ich bei Prof. Dr. Ralph Mutschelknauß in Münster bekommen. Aber erst viel später profitiere ich davon.

Meine erste Dentalhygienikerin (DH) ist eine Amerikanerin aus Spokane/ Washington/USA.

Schon nach kurzer Zeit ergibt sich ein Problem: die DH kritisiert die Machart einer von mir erst kürzlich eingesetzten Krone.

Im Gespräch stelle ich fest, dass mich meine ansonsten renommierte Uni Münster eine inzwischen veraltete Präparationsmethode gelehrt hat (Tangentialschliff). Das ist der Beginn von vielen Fortbildungsveranstaltungen. Durch die modernere Stufenpräparation gibt es weniger Zonen, wo Speisereste (detritus) zurückgehalten werden und so den BIOFILM fördern.

In drei Jahrzehnten lerne ich eine Reihe von DH kennen. Wenn ich Prothetik anfertige, gibt  mir das Wissen um eine gesunde Basis der Zähne beim Patienten viel Sicherheit.

Implantate in eine entzündungsfreie Situation zu setzen, ist und war für meinen Kieferchirurgen besonders wichtig.

Schwerpunkt der deutschen Helferinnenzusatzausbildung sind die Prophylaxehelferinnen. Diese sind sicher sehr notwendig. Aber sie sind nicht in der Lage eine Parodontitis über Jahre in Schach zu halten.

Die weite Verbreitung der Grundkrankheit Parodontitis wird so nicht angegangen. Sondern nur verschleiert.

Dazu trägt allerdings auch entscheidend bei, dass das RECALL und die Taschenreinigung durch Dentalhygienikerinnen von den Patienten nicht nachgefragt werden.

Diese Sachlage könnte aber durch den Zugang von Patienten zum Internet vielleicht ein wenig anders werden.

Im Internet inserieren nämlich unter den Stichpunkten „Parodontitis“, „Recall“,“UPT“ und „Prophylaxe“ viele Praxen . Diese weisen unter „Personal“ oftmals keine Dentalhygienikerinnen aus. Wie soll das auch möglich sein bei 70 000 Zahnarztpraxen und ca. 400 – 600 DH in Deutschland? Meist arbeitet dort eine ZMF (zahnmedizinische Fachassistentin; eine deutsche Spezialform der Ausbildung) oder eine Prophylaxehelferin. Aber mitunter wird die Zahnreinigung auch nur durch eine kurzzeitig fortgebildete zahnärztliche Assistentin durchgeführt.

Ein weiterer Punkt,der die stärkere Nachfrage von DH seitens der Patienten begrenzt, ist deren regionale Verteilung. Zum Großteil werden DH in großen Städte gefunden. Beispiel: Mein Bruder wohnt in einer Kleinstadt. Er nutzt den Besuch bei seiner Tochter in einer Großstadt, um eine von ihm per Internet gefundene DH zu besuchen!

Auch gibt es einen Mangel an Werbung. So ist meine afro-amerikanische DH, Frau Elisabeth Southwell-Aschert, hier in Berlin nirgendwo verzeichnet. Mund -zu -Mund-Propaganda hat sie mich finden lassen.